Weiss + Appetito Spezialdienste AG - News

08.05.2023

Spezialbaudienstleister überzeugt mit Jahresabschluss 2022

Das Baugeschäft kann auch tückisch und manchmal extrem zyklisch sein. Vom eigentlichen Baugeschäft hat sich Weiss+Appetito jedoch schon lange verabschiedet. Durch kontinuierliche Investitionen und Zukäufe ist das Unternehmen durch Anpassung längst zum baunahen Spezialdienstleister mutiert. Die Aktivitäten sind in sechs Geschäftsbereiche gegliedert. Nicht alle konnten 2022 brillieren, doch unter dem Strich fielen Umsatz- und Gewinnentwicklung durchaus überzeugend aus.
Im Geschäftsjahr 2022 stellten sich zahlreiche Herausforderungen. Materialien, Energie und Treibstoffe wurden deutlich teurer. Durch Weitsicht und kluge Lagerbewirtschaftung ist es Weiss+Appetito jedoch gut gelungen, die Auswirkungen eng zu begrenzen. Das zeigt sich im Zahlenwerk in einer starken Reduzierung des Materialaufwands von 42.8 Mio. CHF auf 33.6 Mio. CHF. Um 1 Mio. CHF auf 3.8 Mio. CHF stieg dagegen der Aufwand für Verbrauchsmaterial und Energie. Deutlich höher fiel allerdings der Aufwand für Leistungen Dritter mit 32.9 Mio. CHF aus. Im Vorjahr waren es 26.6 Mio. CHF. Alle anderen Positionen zeigen sich wenig verändert. Der grösste Kostenblock sind die Personalkosten, die von 58 Mio. CHF auf 60.2 Mio. CHF stiegen. Allerdings nahm die Anzahl der Mitarbeitenden um 23 auf 574 zu.
Der Jahresumsatz liegt mit 151.8 Mio. CHF um 0.8 Mio. CHF über dem deutlich gesteigerten Vorjahreswert. Das EBITDA-Ergebnis belief sich auf 9.7 Mio. CHF nach 10.1 Mio. CHF im Vorjahr. Die Abschreibungen blieben mit 4.6 Mio. CHF fast unverändert. Das EBIT erreichte 5 Mio. CHF, eine Reduzierung um 0.5 Mio. CHF. Finanzergebnis und Steuerbelastung lagen etwa auf dem Niveau des Vorjahres, der Reingewinn liegt mit 3.9 Mio. CHF rund 0.7 Mio. CHF tiefer als im Vorjahr.
Der Gewinnrückgang fällt angesichts der Chronologie des ersten Kriegsjahres und der weitreichenden Verwerfungen gerade für ein Unternehmen in einer zyklischen und für Änderungen der Preise von Energie und Rohstoffen sensitiven Industrie wie Weiss+Appetito doch relativ überschaubar aus. Die genauere Betrachtung der Segmente offenbart zudem Sonderfaktoren und -effekte im Jahresabschluss 2022, die keine fundamentale Schwäche des Unternehmens offenbaren, sondern vielmehr starke Nachfragetrends in allen Bereichen, abgesehen vom Telekomgeschäft.
Das Telekom-Segment war viele Jahre ein Wachstumstreiber, doch 2022 sank der Umsatz um 2.3 Mio. CHF auf 29 Mio. CHF. Ein wesentlicher Grund ist die verzögerte Einführung der 5G-Technologie in der Schweiz, was zum Jahresbeginn zu einer geringen Auslastung geführt hat. Ohne entsprechenden Aufwand fiel das EBIT dennoch befriedigend aus. Im deutschen Markt hat sich das Telekomgeschäft im zweiten Halbjahr belebt. Für 2023 wird für das Schweizer Geschäft optimistisch mit einer Fortsetzung des Umschwungs im zweiten Halbjahr 2022 gerechnet. Das Telekom-Segment umfasst auch die Aktivitäten, die Neue Technologien genannt werden. Hier sind auch die eigenen Entwicklungen für Ladestationen für die Elektromobilität sowie begrünte Solardächer angesiedelt. 2023 könnte es erstmals zur Realisierung von grossen Projekten kommen.
Den grössten Umsatzbeitrag in Höhe von 54.1 Mio. CHF leisten die beiden baunahen Segmente. Davon entfallen 17.7 Mio. CHF auf Bausanierungen, Energie+Renovationen sowie 36.4 Mio. CHF auf Böden+Beläge. Beide Segmente erfuhren Umsatzsteigerungen von zusammen 5.1 Mio. CHF, wobei mit 3.9 Mio. CHF der Grossteil von der Sanierungssparte beigesteuert wird. Das gute Abschneiden führen die Partner bei Weiss+Appetito auf die jeweils führende Stellung der Spezialisten aus dem eigenen Haus zurück. Zum weiteren Ausbau der Marktstellung übernahm Weiss+Appetito zum 1. Januar 2023 den Spezialisten für geschliffene Design-Böden paviREY in Hirschthal.
Das Segment Saugen+Blasen, das auch die Spezialdienste und Begrünung umfasst, steigerte den Umsatz um beachtliche 4.9 Mio. CHF auf 48.8 Mio. CHF. Dazu trägt die Integration des zuvor übernommenen Unternehmens Heid bei, ebenso der starke Geschäftsgang in Österreich. Alle Geschäftseinheiten haben gute Resultate erzielt. Das Segment hat «einen grossen Beitrag zum Ergebnis beigesteuert». Als limitierend entwickelt sich unternehmensweit die Lage am Personalmarkt, insbesondere auf den Auslandsmärkten. Das heisst vor allem in Deutschland, dem nach der Schweiz wichtigsten Markt für Weiss+Appetito. Mit 31.3 Mio. CHF werden 21% des Umsatzes im Nachbarland erzielt. Auf Österreich entfallen 4%, auf Frankreich 2%.
Im Segment Rohrleitungstechnik und Anlagenbau gab dagegen der Umsatz um 7 Mio. CHF auf 14.4 Mio. CHF deutlich nach. In der ersten Jahreshälfte herrschte wegen den Unsicherheiten und Preisoszillationen an den Energiemärkten weitgehend eine Auftragsflaute. Dann jedoch folgte eine starke Auftragserholung, u.a. durch mehrere Projekte zur Gasleitungsumlegung sowie die Entscheidung des Bundesamts für Energie zum Bau eines Reserve-Kraftwerks in Birr. Die Rohrleitungen werden von der Tochter Josef Muff AG gebaut. Nur ein Teil der erbrachten Leistungen wird vor Fertigstellung im Umsatz erfasst. Für 2023 ist eine hohe Dynamik zu erwarten. Gleichzeitig kann der prestigeträchtige Auftrag die Tür für weitere Projekte ähnlicher Art öffnen.Im Segment Technik-Center stagnierte der Umsatz bei 5.5 Mio. CHF. Hier sind drei Geschäftsbereiche zusammengefasst, die Sondermaschinen nach Kundenanforderungen in den Bereichen Spezialfahrzeugbau und Baumaschinen+Nutzfahrzeuge herstellen sowie die Autowerkstatt. Bei den beiden Letzteren lief das Geschäft rund, während im Spezialfahrzeugbau viele Projekte in Angriff genommen wurden, jedoch keine Auslieferungen stattfanden. Auch in diesem Fall wirkt sich der Mangel an geeignetem Personal als dämpfend aus. Die «sehr gute Auftragslage» Anfang 2023 lässt jedoch einen guten Geschäftsverlauf erwarten.
Im Segment Technik-Center stagnierte der Umsatz bei 5.5 Mio. CHF. Hier sind drei Geschäftsbereiche zusammengefasst, die Sondermaschinen nach Kundenanforderungen in den Bereichen Spezialfahrzeugbau und Baumaschinen+Nutzfahrzeuge herstellen sowie die Autowerkstatt. Bei den beiden Letzteren lief das Geschäft rund, während im Spezialfahrzeugbau viele Projekte in Angriff genommen wurden, jedoch keine Auslieferungen stattfanden. Auch in diesem Fall wirkt sich der Mangel an geeignetem Personal als dämpfend aus. Die «sehr gute Auftragslage» Anfang 2023 lässt jedoch einen guten Geschäftsverlauf erwarten.
Quelle: www.schweizeraktien.net

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