Bimbosan AG - News

31.08.2021

Hochdorf will Fabrik schrittweise schliessen

Der kriselnde Milchverarbeiter Hochdorf (HOCN 46.50 -2.82%) schliesst seine Fabrik in Hochdorf in den nächsten Jahren schrittweise und baut dort mehr als 100 Stellen ab. Bis 2023 soll die Produktion am Standort in Sulgen gebündelt werden, teilte Hochdorf am Dienstag mit.
Grund für die Umstellung sei die angespannte Bilanzsituation. Zwar habe das Unternehmen in den vergangenen Quartalen das operative Geschäft stabilisiert und Beteiligungen verkauft oder geschlossen, dennoch leide Hochdorf nach wie vor unter einer hohen Schuldenlast von etwa 100 Mio. Fr.. Diese sei auf die 2019 gescheiterte Vorwärtsstrategie zurückzuführen.
Indem das Unternehmen seine Aktivitäten im modern ausgestatteten Werk in Sulgen bündelt, will Hochdorf ab 2024 jährlich 7 bis 9 Mio. Fr. einsparen. Zudem soll das Areal in Hochdorf verkauft werden. Das Unternehmen hofft, bis Ende Jahr einen Käufer dafür zu finden.
Der geplante Umbau der Gruppe führt laut der Mitteilung zu einem Abbau der Stellen in Hochdorf von heute etwa 190 auf rund 70 per Ende 2023. Einzig die Konzernleitung und Verwaltung der Gruppe bleiben in Hochdorf.
Gleichzeitig werden in Sulgen rund 45 Stellen geschaffen. Bereits heute arbeiten laut der Mitteilung doppelt so viele Mitarbeitende in Sulgen wie in Hochdorf. Das Unternehmen werde mit den Sozialpartnern Kontakt aufnehmen, um den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten, heisst es.
In die Anlagen in Hochdorf müsste in den nächsten Jahren erheblich investiert werden, was das Unternehmen wirtschaftlich nicht stemmen könnte, wird der Schritt weiter begründet. Der Produktionsstandort in Sulgen hingegen sei im Bereich der Baby Care Anlagen top-modern und habe genügend Kapazität, um die Produktion dort zusammenzuführen.
Durch die Werksverlagerung werde der Standort Sulgen «in allen Bereichen profitabler», indem die verarbeitete Rohstoffmenge und damit auch die Auslastung steigen würden.
Quelle: www.fuw.ch

17.08.2021

Hochdorf verharrt im Minus

Der Milchverarbeiter Hochdorf hat trotz Umstrukturierung und Kostenmassnahmen im ersten Halbjahr noch nicht auf den Gewinnpfad zurückgefunden. Im ersten Semester des laufenden Jahres hat die Gruppe wieder einen Verlust geschrieben. Für das zweite Halbjahr erwartet die Gruppe aber bessere Resultate.
Der Umsatz verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 11,4% auf 140,3 Mio. Fr. Der Rückgang sei allerdings auf die im letzten Jahr getätigten Devestitionen und Liquidationen zurückzuführen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Organisch entspräche dieses Resultat einem Wachstum von 8 Prozent.
Auf operativer Stufe erzielte das Unternehmen einen Verlust von 8,6 Mio. Fr., nachdem die kriselnde Gruppe im Vorjahr noch einen knappen Gewinn von 1,2 Mio. verbuchen konnte. Gründe dafür sind laut der Mitteilung tiefere Volumina, aber auch höhere Milchpreise, ein anderer Mix durch die Erhöhung des Anteils im Bereich Food Solution sowie ein bewusster Lageraufbau.
Unter dem Strich lag der Verlust bei 9,0 Mio. Fr. nach knapp 4 Mio. im Vorjahr.
Die Covid-19-Pandemie habe nach wie vor die Geschäftsentwicklung mit Neukunden und neuen Produkten erschwert, heisst es weiter. Der Schweizer Milchmarkt habe wegen Covid-19 im ersten Halbjahr unter einem weiterhin knappen Milchaufkommen aufgrund einer hohen Inlandsnachfrage gelitten, was sich in steigenden Milch- und Rohmaterialpreisen niederschlug.
Trotz allen Hindernissen habe die Anfang Jahr eingeführte Unternehmensstruktur die Effektivität und Effizienz der Gruppe verbessert, heisst es. Damit sei Hochdorf seinem Ziel, ein agiles, innovatives und serviceorientiertes Unternehmen zu werden, «ein grosses Stück näher gerückt».
Dennoch braucht es laut der Mitteilung weitere Massnahmen zur finanziellen Gesundung. Geschäftsleitung und Verwaltungsrat arbeiten derzeit an «verschiedenen finanzstrategischen Optionen zur Stabilisierung der Bilanz und zur Unterstützung eines nachhaltigen Unternehmenswachstum». Mit der Restzahlung von Pharmalys und der Aussetzung der Prüfung der Konsortialkredit-Covenants seien erste Schritte erreicht worden.
Allerdings reiche die heutige operative Leistungskraft nicht aus, um die Bilanz auf eine nachhaltig gesunde Basis zu stellen, heisst es weiter. Deshalb würden weitere Optionen geprüft.
Für das zweite Halbjahr erwartet Hochdorf stärkere Zahlen, begünstigt durch den höheren Bestelleingang und eine bessere Auslastung im Bereich der Babymilch. Laut der Mitteilung dürfte sich der Ebit im zweiten Halbjahr deutlich verbessern und für das Gesamtjahr 2021 ein «ausgeglichenes Resultat» im Buch stehen. Die Prognose zum Netto-Verkaufserlös bleibt unverändert bei 260 bis 300 Mio. Fr.
Quelle: www.fuw.ch

28.06.2021

Hochdorf schafft sich Raum bei Finanzierung

Der Milchverarbeiter Hochdorf (HOCN 58.40 -0.17%) hat sich mit den Konsortialbanken über die Aussetzung der Finanzkennzahl «Verschuldungsgrad» per 30. Juni 2021 geeinigt. Die Konsortialbanken hätten der Aussetzung der Prüfung des Verschuldungsgrades per Mitte Jahr zugestimmt, teilte Hochdorf am Montag mit.
Per Ende 2021 blieben die Finanzkennzahlen aber unverändert bestehen, heisst es. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung gingen davon aus, die per Ende 2021 geforderten Finanzkennzahlen einhalten zu können.
Für den Konsortialkredit gelten der Eigenfinanzierungsgrad und der Verschuldungsfaktor als Finanzkennzahlen. Der Verschuldungsfaktor gilt laut den Angaben als verletzt, wenn er per Ende 2021 grösser ist als 4,0x, für die Eigenkapitalquote gilt per Ende 2021 eine solche von 40%.
Zudem hat Hochdorf die jüngste Zinszahlung für eine 2017 emittierte Hybridanleihe mit ewiger Laufzeit und erster Rückzahlungsmöglichkeit nach 5,5 Jahren ausgesetzt bzw. verschoben. Die Zahlung hätte am vergangenen Montag (21.6.) erfolgen sollen, wobei die Verschiebung der Zahlung von Hochdorf lediglich via eine Offizielle Mitteilung der Schweizer Börse SIX am 15. Juni angekündigt worden war.
Das Finanzportal «The Market» hat am Freitagnachmittag zuerst darüber berichtet. Über die genauen Gründe wollte sich Hochdorf gegenüber der Nachrichtenagentur AWP nicht äussern. Sprecher Christoph Hug meinte dazu in einem Statement lediglich: «Wie im Geschäftsbericht 2020 erwähnt, gilt es im Geschäftsjahr 2021 den eingeschlagenen Weg der finanziellen Gesundung weiterzuführen. Die Zinszahlung wurde vor dem Hintergrund ausgesetzt, weil auch die Aktionäre in den letzten drei Jahren keine Dividende erhalten haben. Der Zeitpunkt für die Coupon-Zahlung wurde noch nicht festgelegt.»
Zur Veröffentlichung via SIX-Mitteilung meinte er: Wie im Prospekt dargelegt, habe man fristgerecht den Principal Paying Agent UBS (UBSG 14.29 -0.49%) über die Aussetzung der Zahlung informiert. Es handle sich dabei um eine im Markt bekannte Möglichkeit, dass die Zinszahlung aufgeschoben werden könne. Entsprechend habe Hochdorf auf eine Medienmitteilung verzichten können.
Quelle: www.fuw.ch

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