Immobiliengesellschaft Bernanova AG - News

27.07.2020

UBS: Endlich zeigt die Langweiligkeit ihre Vorteile

Der Supertanker UBS stampft ungerührt durch die Corona-Wellen. CEO Sergio Ermotti wird seinem Nachfolger Ralph Hamers ein grundsolides Institut übergeben. Langweiligkeit zahlt sich nun aus.
Die unterschiedlichen Marktreaktionen auf die Halbjahresergebnisse von Julius Bär am Montag und der UBS am Dienstag sprechen eine klare Sprache: Die Aktie von Julius Bär verlor am Montag klar, obwohl die Zürcher Privatbank ein Rekordergebnis mit hohen Transaktionserträgen präsentiert hatte. Die UBS-Aktie dagegen befand sich am Dienstag nach der Veröffentlichung eines eher unspektakulären Ergebnisses mit leichtem Gewinnrückgang deutlich im Plus.
Wie sich der Supertanker UBS in der laufenden Covid-19-Krise schlägt, und wie dies vom Markt wahrgenommen wird, dürfte für den bald ausscheidenden CEO Sergio Ermotti eine grosse Genugtuung sein. Seine ihm immer wieder vorgehaltene Risikoscheue heimst nun Lob ein.
Sergio Ermotti musste viel einstecken
Die UBS-Aktie gehört trotz einer negativen Performance von 5 Prozent zu den solidesten Werten im Bankensektor im laufenden Jahr. Der CDS-Spread, der das Ausfallrisiko einer Bank spiegelt, zeigte in den heftigsten Marktturbulenzen nur geringe Ausschläge und ist nun einer der tiefsten im Sektor.
Ermotti musste in den letzten Jahren des Börsenbooms viel einstecken: Denn die UBS-Aktie performte nicht. Die UBS zahle den Preis für ihre Langweiligkeit als grundsolider und stabiler Vermögensverwalter, wurde dem Tessiner auch von finews.ch vorgeworfen, der partout nicht bereit schien, für kurzfristigen Profit höhere Risiken einzugehen.
Wenig Fokus auf Produkte
Auch hier zeigt sich ein Unterschied zu Julius Bär: Die Privatbank bolzte im ersten Halbjahr 2020 im Finanzprodukte-Geschäft und animierte die Kunden zum Handeln. Die UBS war hier deutlich zurückhaltender. Ausser in der Region Asien-Pazifik, wo die Klientel per so risikofreudiger ist, stiegen die Erträge auf Transaktions-Gebühren nicht massiv an.
Der Fokus im Wealth Management der UBS liegt offenbar stärker auf Vermögensverwaltungs-Mandaten und Beratungsdienstleistungen als auf dem Verkauf von Produkten. Dafür flossen der Grossbank weiterhin anständig Kundengelder zu. Im gesamten ersten Halbjahr waren es 27 Milliarden Dollar – davon 9 Milliarden im zweiten Quartal.
Starke Eigenkapitaldecke
Das scheint für einen Supertanker wie die UBS mit ihren über 2,3 Billionen Dollar Assets under Management nicht viel; ein Wachstum von etwas über 1 Prozent. Doch immerhin zeigt sich, dass punkto Kontoeröffnung und Geldannahme die digitalen Kanäle – hier ist in erster Linie die UBS Welcome App zu nennen – funktionieren; direkter Kundenkontakt hatte in den letzten Monaten Seltenheitswert.
Was das Neugeld derzeit bei der UBS anzieht, dürfte zu einem guten Teil auch CEO Ermottis Verdienst sein: Die grösste Schweizer Bank weist per Ende erstes Halbjahr eine Eigenkapitalquote von 13,3 Prozent aus. Die Liquiditätsdeckungs-Quote liegt bei 155 Prozent und damit nochmals deutlich höher als nach dem ersten Quartal 2020.
Kunde und Bank rücken näher aneinander
Das zeigt, das Ermotti weiterhin extrem diszipliniert die Risiken der Bank managt. Von seinem designierten Nachfolger Ralph Hamers wird erwartet, dass er den Supertanker UBS agiler und wendiger macht – ein Ziel, dass sich auch Wealth-Management-Co-Chef Iqbal Khan gesetzt hat.
Khan hat bei der UBS nicht vor, die Kundenbücher mit mehr riskanten Anlagen zu füllen. Vielmehr will er – vereinfacht gesagt – die verschiedensten Dienstleistungen der Bank aus ihren drei Divisionen Wealth Management, Asset Management und Investmentbank für die vermögende Privatkundschaft schneller zugänglich machen.
Strukturen aufbrechen
Erste Ergebnisse dieser Bestrebungen sind sichtbar: Das Global Family Office, die neue Einheit für die vermögendsten Privatkunden von Josef «Joe« Stadler, erzielte im zweiten Quartal ein Ertragswachstum von 22 Prozent, wobei die Partnerschaft mit der Investment Bank 34 Millionen an zusätzlichen Erträgen brachte.
Das ist noch nicht die Welt – doch ein Beleg dafür, dass die UBS bei aller Risikoaversion ihres Chefs Ermotti einiges an Handlungsspielraum und Bewegungsfreiheit bieten kann, wenn an fest gefahrenen und hierarchischen Strukturen gerüttelt wird, wie das Khan und sein Co-Chef Tom Naratil derzeit versuchen.
Übernimmt Hamers die Risikoscheu von Ermotti, was die Bilanz betrifft, und paart diese mit seinen erprobten Fähigkeiten, eine Organisation wie die UBS aufzubrechen und zu verändern, können Langweiligkeit bei gleichzeitiger Agilität zu einem neuen Markenzeichen der Grossbank werden.
Quelle: www.fuw.ch

21.01.2020

2019: Reingewinn USD 4,3 Mrd.; harte Kernkapitalrendite 12,4%

2019: ausgewiesener Vorsteuergewinn USD 5,6 Milliarden; bereinigter1
Vorsteuergewinn USD 6,0 Milliarden
4Q19: ausgewiesener Vorsteuergewinn USD 0,9 Milliarden; bereinigter1
Vorsteuergewinn USD 1,2 Milliarden
2019: ausgewiesener RoCET12 12,4%; verwässertes Ergebnis pro Aktie USD 1.14;
materieller Buchwert pro Aktie USD 13.29
Harte Kernkapitalquote (CET1) 13,7% und Leverage Ratio des harten Kernkapitals
(CET1) 3,9%; Tier 1 Leverage Ratio4 5,7%
Ordentliche Dividende von USD 0.73 pro Aktie für 2019 vorgeschlagen; 2019 Rückkauf
von Aktien in Höhe von USD 0,8 Milliarden erfolgt; Gesamtausschüttungsquote 80%
Ziel: ausgewiesener RoCET12 von 12% bis 15% für 2020–2022 und weiter ehrgeiziges
Wachstum in GWM, was die attraktiven Kapitalrenditen von UBS stützen soll
Zürich, 21. Januar 2020 – UBS hat 2019 vor dem Hintergrund uneinheitlicher Marktbedingungen ein solides
Gesamtjahresergebnis erzielt. Der ausgewiesene Vorsteuergewinn sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (YoY) um 7% auf USD 5577 Millionen, und der bereinigte Vorsteuergewinn nahm leicht ab auf USD 6035 Millionen. Das bereinigte Aufwand-Ertrags-Verhältnis des Konzerns belief sich auf 78,9% und sank damit um 51 Basispunkte YoY. Dabei verringerten sich der Geschäftsertrag um 3% und der Geschäftsaufwand um 4% (beide bereinigt). Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn betrug USD 4304 Millionen, ein Minus von 5% YoY. Die ausgewiesene Rendite auf das harte Kernkapital2 (RoCET1) lag bei 12,4%. Das verwässerte Ergebnis pro Aktie (EPS) betrug USD 1.14, und der materielle Buchwert pro Aktie (TBVPS) erhöhte sich um 6% YoY auf USD 13.29.
«Zum Abschluss eines soliden Jahres erzielten wir den besten bereinigten Vorsteuergewinn für das vierte Quartal seit 2010. Die Kunden wenden sich für eine erstklassige Beratung an UBS. Inzwischen verwalten wir Kundenvermögen in Höhe von USD 3,6 Billionen – ein Plus von mehr als 900 Milliarden über die letzten vier Jahre. Wir haben Fortschritte bei unseren strategischen Initiativen gemacht und den operativen Aufwand um 4% gesenkt, und unsere Kapitalposition ist nach wie vor stark. Zudem haben wir erneut attraktive Renditen für unsere Aktionäre erwirtschaftet, mit einer höheren Dividende und dem Rückkauf eigener Aktien. Wir bekräftigen unseren Ambitionen für Wachstum in GWM und eine hohe Rendite auf das harte Kernkapital.»
Sergio P. Ermotti, Group Chief Executive Officer
Global Wealth Management (GWM) verbuchte einen bereinigten Vorsteuergewinn von USD 3466 Millionen; die verwalteten Vermögen erreichten mit USD 2635 Milliarden einen neuen Höchststand; die Kreditengagements nahmen um 3% YoY zu; der bereinigte Geschäftsaufwand sank um 3%. Personal & Corporate Banking erzielte einen bereinigten Vorsteuergewinn von USD 1458 Millionen; der transaktionsbasierte Ertrag (unter Ausklammerung einer an GWM bezahlten Gebühr für die Verlagerung von Geschäftsvolumen) und der Ertrag aus wiederkehrenden Nettogebühren waren so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr; in Personal Banking wuchs das Nettoneugeschäftsvolumen um hervorragende 4,6% (4,7% in CHF). Asset Management verzeichnete einen bereinigten Vorsteuergewinn von USD 565 Millionen und damit das beste Jahresergebnis seit 2015, da der Geschäftsertrag YoY stieg; die verwalteten Vermögen erhöhten sich auf rekordhohe USD 903 Milliarden. Die Investment Bank wies einen bereinigten Vorsteuergewinn von USD 1061 Millionen aus; die bereinigte Rendite auf zugeteiltem Eigenkapital betrug 8,6%. Corporate Center verbuchte einen bereinigten Vorsteuerverlust von USD 515 Millionen.
Die Kapitalposition von UBS ist nach wie vor stark: Die harte Kernkapitalquote (CET13) liegt bei 13,7%, die Leverage Ratio des harten Kernkapitals (CET1) bei 3,9%, die Tier 1 Leverage Ratio4 bei 5,7% und das verlustabsorbierende Kapital bei USD 90 Milliarden.
Der Verwaltungsrat will den Aktionären der UBS Group AG für 2019 eine Dividende von USD 0.73 pro Aktie und somit eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr vorschlagen. UBS kaufte 2019 im Rahmen des entsprechenden Programms eigene Aktien im Wert von USD 0,8 Milliarden zurück. Die Gesamtausschüttungsquote, in der sowohl Dividenden als auch Aktienrückkäufe berücksichtigt sind, belief sich 2019 auf 80%.
UBS beabsichtigt, im ersten Halbjahr 2020 Aktien in Höhe von USD 450 Millionen zurückzukaufen und damit ihr derzeitiges Aktienrückkaufprogramm von CHF 2 Milliarden abzuschliessen. Weitere Rückkäufe werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 geprüft, wobei das Geschäftsumfeld sowie unternehmensspezifische Entwicklungen berücksichtigt werden.
Ausblick
Die Stimulierungsmassnahmen sowie die expansive Geldpolitik der Zentralbanken, die im vierten Quartal 2019
zu einer starken Performance der Finanzmärkte beitrugen, dürften andauern. Das vorteilhafte Kreditumfeld und eine teilweise Beilegung der Handelsstreitigkeiten werden die Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums voraussichtlich abmildern.
Während die makroökonomische und geopolitische Situation unsicher bleibt, rechnen wir im ersten Quartal mit wieder etwas stärkeren saisonalen Effekten, was den Gewinn stützen dürfte. Die erhöhte Kundenaktivität dürfte zu einem Anstieg der transaktionsbasierten Erträge führen. Steigende Vermögenspreise sollten sich in unserem Vermögensverwaltungsgeschäft positiv auf den Ertrag aus wiederkehrenden Gebühren auswirken. Die ohnehin tiefen, teils hartnäckig negativen Zinsen sowie die Erwartung anhaltender geldpolitischer Lockerungen werden den Nettozinsertrag weiter belasten.
Bei der Umsetzung unserer Strategie streben wir ein ausgewogenes Verhältnis von Wachstumsinvestitionen in
unseren Geschäftsbereichen und Regionen einerseits und Effizienzmassnahmen andererseits an. Zugleich achten wir weiter darauf, unsere Finanzziele zu erreichen, indem wir dank noch engerer bereichsübergreifender Zusammenarbeit zusätzlichen Mehrwert generieren, um für unsere Kunden und Aktionäre nachhaltigen, langfristigen Wert zu schaffen.
Performance viertes Quartal 2019
UBS erzielte im vierten Quartal einen bereinigten Vorsteuergewinn von USD 1212 Millionen (+153% YoY). Der ausgewiesene Vorsteuergewinn betrug USD 928 Millionen (+93% YoY). In den bereinigten Zahlen nicht enthalten sind Restrukturierungskosten in Höhe von USD 146 Millionen, eine Wertminderung von Goodwill in Höhe von USD 110 Millionen sowie ein Verlust von USD 29 Millionen aus zur Veräusserung gehaltenen Immobilien. Das bereinigte Aufwand-Ertrags-Verhältnis betrug 82,8%. Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn belief sich auf USD 722 Millionen (+129% YoY), und das verwässerte Ergebnis pro Aktie lag bei USD 0.19 (+135% YoY). Die ausgewiesene Rendite auf das harte Kernkapital (CET1) betrug 8,2%.

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