Julius Bär Investment AG - News

10.04.2024

Bafin ortet bei Julius Bär Informatik- und Risikomängel

Julius Bär ist in Deutschland von der Finanzaufsicht Bafin in einer Sonderprüfung unter die Lupe genommen worden. Dabei hat die Behörde in Teilen der Geschäftsorganisation Mängel festgestellt, insbesondere bei den IT-Prozessen in der Risikosteuerung und im Risikocontrolling. Ausserdem bemängelt die Bafin die IT-Prozesse in der Risikotragfähigkeit des Instituts, wie sie am Mittwoch mitteilte.
Damit verstosse die Bank gegen das Kreditwesengesetz zu einer ordnungsgemässen Geschäftsorganisation, wie die Bafin weiter schreibt. Julius Bär Deutschland müsse sicherstellen, dass ihre Geschäftsorganisation ordnungsgemäss sei, ordnete die Behörde an.
Die Bafin erklärt weiter, die sogenannte «ordnungsgemässe Geschäftsorganisation» solle gewährleisten, dass «Kreditinstitute die gesetzlichen Bestimmungen einhalten und tun, was betriebswirtschaftlich notwendig ist». Ein wesentlicher Teil davon sei ein «angemessenes und wirksames Risikomanagement», das die «laufende Risikotragfähigkeit von Kreditinstituten» sicherstelle.
Somit müssen Kreditinstitute laut Bafin «im Rahmen ihres Risikomanagements über eine funktionierende Gesamtbanksteuerung und ein adäquates Risikocontrolling verfügen». Weiter müssten die Institute ihre Risiken angemessen ermitteln und überwachen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen.
Julius Bär wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht zur Mitteilung der Bafin äussern.
Quelle: www.fuw.ch

01.02.2024

Paukenschlag bei Julius Bär: CEO Philipp Rickenbacher muss gehen - die Benko-Position wird komplett abgeschrieben

Noch vor wenigen Tagen sah es so aus, als würden im Debakel um die Benko-Kredite keine Köpfe rollen. Doch seit heute ist klar: CEO Philipp Rickenbacher wird seinen Posten nicht mehr halten können. Er wird die Verantwortung für den Millionenverlust übernehmen und per sofort zurücktreten. Dies wurde tippinpoint aus gut informierten Kreisen bestätigt. Die Bank wird Rickenbachers Abgang am Donnerstagmorgen mit den Jahreszahlen bekannt geben.
Die Bank wird auch reinen Tisch machen mit den Krediten, die sie dem gescheiterten Immobilieninvestor René Benko gewährt hat. Überraschend wird Julius Bär die gesamte Position von 606 Millionen Franken vollständig abschreiben. Bisher waren die meisten Beobachter von einem Abschreiber von in der Höhe von 400 Millionen Franken ausgegangen. «Es spielt keine Rolle mehr, ob man 150 Millionen mehr oder weniger abschreibt», sagt ein Insider. Bisher hat die Bank im Zusammenhang mit Benko nur 80 Millionen zurückgestellt.
Wie tippinpoint bereits vor zwei Wochen berichtete, wird Julius Bär die Private-Debt-Abteilung, in der die Benko-Kredite abgewickelt wurden, stark verkleinern. Auch dies wird die Bank morgen bekannt geben. Es ist davon auszugehen, dass es in diesem Zusammenhang zu weiteren Abgängen kommen wird. Das Gesamtportfolio belief sich zuletzt auf 1,5 Milliarden Franken.
Zudem wird die Bank ihre Governance-Struktur anpassen, um die Risiken künftig besser steuern zu können. Der Vorsitzende des Risikoausschusses, David Nicol, zieht wird an der nächsten Generalversammlung nicht mehr zur Wahl antreten. Er ist erst seit April 2021 im Verwaltungsrat von Julius Bär. Als eine weitere Folge werden die Boni der Topmanager stark reduziert.
In den letzten Tagen hat innerhalb der Bank ein Meinungsumschwung stattgefunden. Laut einem Insider war der CEO-Posten von Rickenbacher für Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher immer ungefährdet. Beide seien davon ausgegangen, dass mit der Anpassung der Governance, dem Abschreiber und dem Bonusverzicht genügend getan sei, um die Märkte und die Kunden zu beruhigen. Möglicherweise hat Lacher die Stimmungslage der Verwaltungsräte, die auf einen Chefwechsel drängten, falsch eingeschätzt.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Mittwoch Nachmittag, dass ein möglicher Rücktritt von Philipp Rickenbacher zur Diskussion stehe.
Quelle: www.tippinpoint.ch

27.11.2023

Julius Bär legt Exposure bei «europäischer Gruppe» offen

Die Privatbank Julius Bär legt offen, mit wie viel Geld der österreichische Immobilienunternehmer René Benko und seine schlingernde Signa-Holding bei ihr in der Kreide steht. Weitere Abschreiber auf diese Kreditposition sind nicht ausgeschlossen.
Die grösste Einzelposition innerhalb des Private-Debt-Kreditbuchs belaufe sich auf 606 Mio. Fr., teilte Julius Bär am Montag mit, ohne den Namen von Benko zu nennen. Die Bank bestätigt auch, dass die Rückstellungen über 70 Mio., die seit Anfang November gebildet wurden, «massgeblich» auf diese Position zurückgehen.
Das gesamte Private-Debt-Kreditbuch beläuft sich nach Angaben der Bank auf 1,5 Mrd. Fr. Die nächstgrössere Positionen nach Benko betragen 216 Mio. und 140 Mio. Fr. Diese Kredite gingen nicht an Immobilienunternehmer. Das restliche Portfolio bestehe aus 19 deutlich kleineren Positionen.
Das wackelnde Engagement bei Benko umfasst nach Angaben der Bank drei Kredite an verschiedene Einheiten «innerhalb eines europäischen Konglomerats», hiess es weiter. Die Kredite seien durch mehrere Pakete von Sicherheiten in Verbindung mit Gewerbeimmobilien und Luxuseinzelhandel besichert. Das Engagement werde nun langfristig restrukturiert.
Julius Bär habe Massnahmen ergriffen, um seine Interessen zu schützen und den Wert der gestellten Sicherheiten zu erhalten, betonte das Finanzinstitut. Sofern weitere Wertberichtigungen erforderlich seien, werde man diese weiterhin «umsichtig» buchen, betonte Julius Bär.
Selbst in einem hypothetischen Szenario eines Totalverlusts hätte die Pro-forma-Quote des harten Kernkapitals (CET1 Kapital) per Ende Oktober 2023 bei über 14% gelegen, rechnet die Bank vor. Julius Bär wäre damit deutlich profitabel geblieben.
Die Kredite an Signa sind gefährdet, weil die stark verschachtelte und verschuldete Immobiliengruppe ums Überleben kämpft. Einige Tochtergesellschaften mussten bereits Insolvenz anmelden.
«Wir bedauern, dass ein einzelnes Engagement zur gegenwärtigen Verunsicherung unserer Stakeholder geführt hat», liess sich Konzernchef Philipp Rickenbacher in der Mitteilung zitieren. Man werde nun das Private Debt Geschäft und den Rahmen, in dem es betrieben wird, überprüfen.
Gleichzeitig versucht die Bank, die entstandenen Wogen zu glätten: Julius Bär bestätige seine Kapitalausschüttungspolitik, hiess es in dem Communiqué.
Konkret strebt die Bank eine Dividendenausschüttungsquote von rund 50% des den Aktionären zurechenbaren adjustierten Konzerngewinns an. Zudem solle die Dividende pro Aktie mindestens so hoch wie im Vorjahr ausfallen.
Dazu kommt ein möglicher Aktienrückkauf. Julius Bär will das harte Kernkapital, dass die Quote von 14% deutlich übersteigt, im Folgejahr via einen Aktienrückkauf ausschütten. Bedingung ist, dass sich keine attraktive Akquisitionsmöglichkeiten ergeben.
Quelle: www.fuw.ch

17.11.2023

Julius Bär verkauft Kairos

Die Bank Julius Bär verkauft die italienische Vermögensverwaltungsgesellschaft Kairos. Julius Bär und die Mitgesellschafter von Kairos hätten beschlossen, 100% ihrer Anteile an die Anima Holding zu verkaufen. Diese zahlt laut einer Mitteilung vom Donnerstagabend 20 bis 25 Mio. € für Kairos.
Bei der Käuferin handelt es sich um eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit Sitz in Milano. Sie übernimmt den Angaben zufolge alle leitenden Angestellten und Mitgesellschafter von Kairos.
Julius Bär erwartet den Abschluss der Transaktion im kommenden Frühling, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Der Verkauf werde keinen wesentlichen Einfluss auf die Gewinn- oder Kapitalkennzahlen der Bank haben.
Julius Bär hatte 2013 einen ersten Anteil von 19% an Kairos übernommen und den Anteil dann schrittweise hochgeschraubt bis zur vollständigen Übernahme im Jahr 2018. Kairos, die gemäss Mitteilung ein Vermögen von 4,5 Mrd. verwaltet, entwickelte sich jedoch nicht wie geplant und galt als «Problemtochter» von Julius Bär. Zwei Jahre nach der vollständigen Übernahme verkaufte Julius Bär dann im Rahmen eines Restrukturierungsplans 30% an der Gesellschaft an leitende Angestellte von Kairos, weitere Anteilsverkäufe folgten im Jahr 2021.
Im vergangenen Jahr gab Julius Bär dann bekannt, dass sie den Goodwill auf die italienische Tochter nach erneuten Geldabflüssen vollständig abgeschrieben habe. Dies hatte das Julius Bär-Jahresresultat damals mit rund 57 Mio. Fr. belastet. Weil es bei Kairos nicht gut lief, wurde in den Medien immer wieder über einen Verkauf des Unternehmens spekuliert. Allein in den letzten Wochen gab es mehrere Medienberichte, wonach Julius Bär mit möglichen Käufern im Gespräch sei.
Quelle: www.fuw.ch

06.11.2023

Spekulationen über hohe Verbindlichkeiten der Signa-Gruppe bei Julius Bär

Der drohende Zuammenbruch der Signa-Gruppe des österreichischen Investores René Benko könnte auch für eine Privatbank in Zürich unangenehme Folgen haben.
Der Österreicher und seine Unternehmen hätten Kredite von «deutlich über einer halben Milliarde» bei der Bank Julius Bär offen, heisst es in einem Artikel des Finanzblogs «Inside Pardeplatz» mit Verweis auf einen Insider. Je nach Entwicklung bei der Signa-Gruppe müsste die Bank um ihr Geld fürchten. Laut dem Artikel hat Julius Bär vor vier Jahren den Kauf der Globus-Gruppe durch Benko und seine thailändischen Partner finanziert.
Julius Bär wollte sich auf Anfrage von AWP nicht dazu äussern. «Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte und Spekulationen und auch keine vermeintlichen Kundenbeziehungen», hiess es seitens der Bank.
Presse: www.fuw.ch

24.07.2023

Milliardenzuflüsse bei Julius Bär

Die Julius-Bär-Gruppe hat im ersten Halbjahr den Gewinn deutlich gesteigert. Der Konzerngewinn lag mit 532 Mio. Fr. um 20% über dem Resultat in der Vorjahresperiode, Zudem konnte die Zürcher Privatbank auch wieder anziehenden Netto-Neugeldzufluss vermelden. Der um Integrations- und Restrukturierungskosten adjustierte Halbjahresgewinn legte um 14% auf 541 Mio. Fr. zu.
Quelle: www.fuw.ch

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