Knall Fred GmbH in Liquidation - News

07.03.2024

«Knall Fred» im Berner Monbijou lebt unter neuem Namen weiter

Mitte Februar wurde im Amtsblatt die Konkursanzeige der «Knall Fred GmbH» publiziert. Erschüttert sprach der Besitzer Hanspeter Krieg damals gegenüber BärnToday über die Schliessung seines Herzensgeschäfts: «Ich habe alles Geld hinein gebuttert und jetzt ist meine Existenz zusammengebrochen.»
Nun hat Krieg aber wieder Grund zur Freude – «Knall Fred» wird weiterleben. Die ehemalige Kundin Linda Feller wird das Geschäft im Monbijouquartier übernehmen: «Linda war meine beste Kundin. Sie liebt Feuerwerk und es freut mich sehr, dass sie in meinem Laden Feuerwerk verkaufen wird», so Hanspeter Krieg. Und auch für die neue Geschäftsführerin ist die Vorfreude gross: «Ich organisiere schon seit Jahren im privaten Rahmen Feuerwerke zusammen mit meinem Lebenspartner. Das ist für uns eine grosse Leidenschaft.»
Wiedereröffnet wird das Geschäft im Monbijouquartier am 4. April am Nachmittag. Der Name wird zwar nicht mehr «Knall Fred» sein, dennoch in den Herzen soll er weiterleben: «Rechtlich gesehen dürfen wir den Namen Knall Fred nicht mehr brauchen, da die ‹Knall Fred GmbH› konkurs ist. Wir haben nun die ‹Sternenhimmel Feuerwerk GmbH› gegründet. Unter diesem Namen werden wir auftreten. Den Namen ‹Knall Fred› werden wir aber weiterleben lassen.»
Quelle: baerntoday.ch

18.02.2024

Berner Kultgeschäft Knallfred ist in Konkurs

Im Kanton Bern verzichten immer mehr Städte auf offizielle Feuerwerke. Insgesamt wird jedoch nicht weniger Feuerwerk verkauft.
Das Berner Feuerwerksgeschäft Knallfred ist in Konkurs gegangen. «Die Bilanz ist hinterlegt», bestätigt Geschäftsführer Hanspeter Krieg. Der 58-Jährige hat das Kultgeschäft im Berner Monbijouquartier vor sieben Jahren vom vorherigen Besitzer Wilfred Burri (aka Knallfred) übernommen. Ganz überraschend kommt der Konkurs nicht. Das Geschäft kriselte schon seit längerem.
Als Gründe für den Konkurs nennt Krieg am Telefon: «Corona, immer strengere Auflagen seitens Behörden und ein massiver Umsatzeinbruch bei den Grosskunden.»
Seit der Pandemie hätten immer weniger Gemeinden, Hochzeitsgesellschaften und Hotels Grossfeuerwerke bei ihm in Auftrag gegeben. «Früher hatte ich 60 Grosskunden, zuletzt waren es noch 6», sagt Krieg. 70 Prozent des Umsatzes habe er mit Grossfeuerwerken gemacht, den Rest mit dem Verkauf im Laden.
Nun ist der Knallfred seit Anfang Jahr geschlossen. Ob es einen Nachfolger geben wird, ist derzeit noch in Abklärung. Klar ist hingegen: Für Hanspeter Krieg ist das Geschäft mit der Knallerei endgültig vorbei.
Volksinitiative will komplettes Verbot
In den letzten Jahren geriet die Feuerwerksbranche zunehmend unter Druck: Eine Volksinitiative, die das Abbrennen von Feuerwerk mit wenigen Ausnahmen schweizweit verbieten will, ist Ende Jahr zustande gekommen.
Die Initiative eines Hundetrainers wird vor allem von Tierschutzorganisationen unterstützt. Für Hanspeter Krieg ist das Verbot aber völlig übertrieben: «Klar zucken Hunde und Katzen beim Knallen zusammen, aber nach einer Stunde kommen sie wieder aus dem Keller und fressen genau gleich weiter.»
Schwindende Akzeptanz in Städten?
Zwar lehnt der Bundesrat ein generelles Feuerwerksverbot ab. Doch inzwischen verzichten immer mehr Städte auf ein offizielles Grossfeuerwerk am 1. August oder an Silvester.
In der Stadt Bern etwa wurde das traditionelle und aus Sponsorengeldern finanzierte 1.-August-Feuerwerk bereits 2020 abgeschafft. «Akzeptanz und Nachhaltigkeit» des Gurten-Feuerwerks seien immer stärker infrage gestellt worden, so die Begründung des Gemeinderats.
Nur noch die Amis knallen
Das scheint nicht ganz unbegründet zu sein: Als die amerikanische Botschaft im Sommer 2022 den «Independence Day» mit einem grossen Feuerwerk feierte, wurde sogleich Kritik laut: Ukrainische Flüchtlinge und Tiere seien unnötig verstört worden.
Im Kanton Bern verzichten schon heute die Städte Biel, Thun und Spiez auf offizielle Grossfeuerwerke. In Biel fand letztes Jahr stattdessen eine grosse Drohnenshow statt.
Branche erstaunlich stabil
Dennoch gibt man sich beim Schweizer Feuerwerksverband gelassen. Ja, Corona mit dem Versammlungsverbot sei schlecht für das Geschäft gewesen, ebenso schädlich seien Hitzesommer, bei denen wegen Trockenheit Verbote erlassen würden. «Insgesamt schaue ich für die Branche aber entspannt in die Zukunft», sagt Verbandspräsident Urs Corradini. Vor allem das Silvestergeschäft laufe nach wie vor gut.
Tatsächlich scheint die Begeisterung für Feuerwerk in weiten Teilen der Bevölkerung ungebrochen. Diesen Schluss legt ein Blick in die Statistik des Fedpol zu den Feuerwerksumsätzen nahe. Zwar schwankt der Umsatz von Jahr zu Jahr recht stark. Ein klar negativer Trend beim privaten Feuerwerk ist indes nicht ersichtlich. So schnell wird die Knallerei also doch nicht verschwinden.
Quelle: www.derbund.ch

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