GZO Partner AG - News

02.05.2024

Spital Wetzikon geht in die Nachlassstundung

Die GZO AG Spital Wetzikon hat beim Bezirksgericht Hinwil ein Gesuch um provisorische Nachlassstundung eingereicht. Dies weil eine zehnjährige Obligationenanleihe am 12. Juni 2024 ausläuft und deren Refinanzierung derzeit nicht gesichert ist
Ende Januar 2024 wurde deutlich, dass die Finanzpartner nur im Falle einer Staatsgarantie zur Ablöse der Anleihe bereit wären; der Zürcher Regierungsrat wiederum lehnte einen Antrag um finanzielle Unterstüzung ab – unter anderem mit der Begründung, das Regionalspital in Wetzikon sei «für die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Kanton Zürich nicht unverzichtbar».
Das Gesuch um Nachlassstundung wurde am Abend des 30. April für eine Dauer von vier Monaten bewilligt. Als Sachwalter wurden Brigitte Umbach-Spahn und Stephan Kesselbach von der Anwaltskanzlei Wenger Plattner eingesetzt.
Damit gewinne die GZO ein Zeitfenster, um mit den provisorischen Sachwaltern verschiedene Optionen für eine Sanierung (inklusive Refinanzierung der Obligationsanleihe) weiter zu prüfen und weiterzuverfolgen. Die provisorische Nachlassstundung könne bei Bedarf verlängert werden, heisst es in einer Mitteilung der Anwaltskanzlei.
Liquidität vorerst gesichert
Das Zürcher Spital verfüge gegenwärtig über genügend Liquidität und sei nicht überschuldet, so die GZO-Verantwortlichen. Ebenso sei der Betrieb des Spitals vollumfänglich gewährleistet und die Löhne der Mitarbeitenden gesichert. Zahlungen an Lieferanten und Partner sowie andere finanzielle Verpflichtungen seien für die während der provisorischen Nachlassstundung erbrachten Leistungen ebenfalls gewährleistet.
Das Nachlassverfahren verschaffe dem Verwaltungsrat jedoch Zeit, um eine Lösung für die Ablöse der Obligationenanleihe zu finden.
«Wir arbeiten mit Hochdruck an weiteren Lösungen», sagt Jörg Kündig, GZO-Verwaltungsratspräsident: «Die Liquidität der GZO AG und die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten sind sichergestellt. Aufgrund der unterstützenden Gespräche mit den Aktionärsgemeinden sowie den laufenden Gesprächen mit Investoren und Finanzpartnern sind wir zuversichtlich, dass die GZO AG nach der provisorischen Nachlassstundung wieder auf einem stabilen Fundament stehen wird.»
Quelle: www.medinside.ch

24.04.2024

GZO präsentiert Jahresrechnung 2023 mit Verlust

Steigende Kosten, Fachkräftemangel und nicht kostendeckende Tarife belasten die Spitalrechnung 2023 des GZO Spital Wetzikon. «Das Jahr 2023 war aufgrund der Ausgangslage bei den Tarmed-Tarifen und einem erhöhten Kostenumfeld anspruchsvoll», schreibt das GZO in seiner Mitteilung. Gleichzeitig habe das GZO «wichtige zukunftsweisende Investitionen» getätigt.
Der Betriebsertrag resultierte bei rund 154.9 Millionen Franken (Vorjahr: 156.7 Mio. Franken) und einem Betriebsaufwand von 152.7 Millionen Franken (Vorjahr: 142 Mio. Franken). Der Unternehmensverlust betrug nach Abschreibungen und Finanzaufwand minus 11.6 Millionen Franken.
Im ambulanten Bereich konnten die Erträge gesteigert werden, insgesamt waren es 118'443 ambulante Patientenkontakte. Ein leichter Rückgang an stationären Patientinnen und Patienten sowie weniger Geburten trugen ertragsseitig zum Ergebnis bei.
Hinzugekommen seien Personalabgänge, die erst verzögert besetzt werden konnten und sich ertragsseitig auswirkten, so das GZO weiter.
Aufwandsseitig resultierten Mehraufwände aufgrund von Preissteigerungen (Inflation, Teuerung), betriebliche Zusatzaufwände im Zusammenhang mit dem Bauprojekt sowie dem Aufbau des neuen Leistungsauftrags der Stroke Unit, die durch die deutlich zu tiefen Tarife nicht hätten kompensiert werden können.
Die GZO AG leitete im Jahr 2023 ein Sparprogramm in die Wege, welches im Verlauf des Jahres erweitert worden sei. Die Sparmassnahmen hätten bereits im ersten Quartal 2024 positive Auswirkungen gezeigt, da die Sach- und Personalkosten deutlich reduziert werden konnten, so das Spital weiter.
«Im Rahmen der Spitalplanung war das Jahr 2023 für das GZO Spital Wetzikon ein Übergangsjahr, geprägt vom Aufbau der Inhouse Orthopädie/Traumatologie und dem Ausbau der Stroke Unit mit den notwendigen Investitionen», so das GZO weiter. Für letzteres übernahm das GZO Spital Wetzikon die Verantwortung für die spezialisierte Versorgung von Schlaganfällen, auch über die Kantonsgrenzen hinweg (wir berichteten).
Das GZO Spital Wetzikon hat zudem Massnahmen zur Sicherstellung der medizinischen Qualität und zur Stärkung einer effizienten Zusammenarbeit in den Fachgebieten eingeleitet. Dazu zählen Kooperationen mit Arztpraxen in der Region und mit dem USZ in der Urologie oder auch die Technologiepartnerschaft mit Siemens in der Radiologie und Nuklearmedizin. Weiter wurde das Endometriose-Angebot ausgebaut und kompetente Fachpersonen gewonnen, um die wohnortsnahe und kompetente Gesundheitsversorgung im Zürcher Oberland zu sichern.
Die Refinanzierung der Anleihe sei seit 2022 in Vorbereitung und sei unter anderem mit der Anpassung der Eignerstrategie begleitet worden, schreibt das Spital.
Im Herbst 2023 hätten die Finanzierungspartner für eine Refinanzierung und Ablösung der Anleihe weitgehend festgestanden. Ende 2023 sei ein unerwarteter Rückzug erfolgt, verbunden mit der Forderung nach einer Staatsgarantie für eine Refinanzierung, so das GZO weiter.
Jörg Kündig, Verwaltungsratspräsident GZO AG: «Wir arbeiten mit Hochdruck an weiteren Lösungen. Die Liquidität der GZO AG und die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten sind sichergestellt. Aufgrund der unterstützenden Gespräche mit den Aktionärsgemeinden sowie den laufenden Gesprächen mit Investoren und Finanzpartnern sind wir zuversichtlich, das GZO wieder auf ein stabiles Fundament zu stellen.»
Eine EBITDA-Marge von 8 bis 10 Prozent könne mittelfristig erreicht werden. Im Jahr 2024 ist gemäss GZO eine EBITDA-Marge von 6 bis 8 Prozent erreichbar. Dies nach Aussagen eines «namhaften Wirtschaftsprüfers», der den Businessplan der GZO AG analysiert und plausibilisiert habe.
Zudem hält das GZO die stationären Fallzahlsteigerungen durch die neuen Leistungsaufträge, Exklusivverträge und Neubaueffekte für «langfristig erreichbar». Hansjörg Herren, CEO ad Interim: «Wir freuen uns, dass das Prüfunternehmen die positive Ausgangslage unseres Spitals bestätigt.»
Das GZO stehe vor finanziellen Herausforderungen und habe grundsätzlich die richtigen Massnahmen für einen ambitionierten EBITDA-Turnaround eingeleitet, bestätige die Analyse. Das GZO habe in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass es unternehmerisch agiere und im Markt
überdurchschnittliche Betriebsergebnisse realisieren könne. Nach dem bereits spürbaren Rückgang der Sach- und Personalkosten im ersten Quartal 2024 sei davon auszugehen, dass die angestrebten Ziele realisiert werden können.
Quelle: www.zuerioberland24.ch

23.04.2024

Spital Wetzikon: CEO geht per sofort

«Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die strategische und operative Ausrichtung haben der Verwaltungsrat der GZO AG und CEO Matthias P. Spielmann beschlossen, sich mit sofortiger Wirkung zu trennen». Die Mitteilung des Spitals Wetzikon über den Rücktritt ihres CEOs war kurz und knapp.
In der von Verwaltungsratspräsident Jörg Kündig gezeichneten Mitteilung dankt der Verwaltungsrat Spielmann «für sein ausserordentliches Engagement und die wertvollen Beiträge zur Weiterentwicklung» des Spitals.
Spielmann war seit Dezember 2015 CEO des Wetziker Spitals.
Gleichzeitig mit der Trennung von Spielmann gab das Wetziker Spital auch die Ernennung von Hansjörg Herren als CEO ad interim bekannt. Herren ist derzeitig Leiter der Unternehmensentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung.
Der 52-Jährige ist mit dem Spital Wetzikon bestens vertraut: Er arbeitet bereits seit 20 Jahren in verschiedenen Bereichen; von 1994 bis 2008 war er Mitarbeiter auf der Notfallstation, anschliessend wechselte er in die Marketing- und Kommunikationsabteilung, die er mit aufbaute und leitete.
Spital droht das Aus
Die Trennung von Spielmann erfolgt knapp zwei Wochen nachdem klar geworden war, dass das Spital Wetzikon keine Staatsgarantie vom Kanton erhält. Dieses wollte vom Regierungsrat des Kantons Zürich ein Darlehen oder eine Garantie in der Höhe von 180 Millionen Franken, um die Refinanzierung von neuen Krediten sicherzustellen. Die Regierung begründete ihren Entscheid damit, dass das Regionalspital in Wetzikon «für die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Kanton Zürich nicht unverzichtbar» sei.
Nun muss es 170 Millionen Franken in Rekordzeit auftreiben, um eine fällige Obligationenanleihe zurückzuzahlen. Stichtag ist bereits der 12. Juni.
Gerichtsfall
Nach der Absage machte Verwaltungsratspräsident Jörg Kündig deutlich, dass das Spital den Entscheid nicht akzeptieren werde: Die Trägerschaft will beim Verwaltungsgericht Beschwerde einlegen.
In der «Neuen Zürcher Zeitung» legte Kündig seine Argumentation dar: Erstens stehe die Stellungnahme der Kantonsregierung im Widerspruch zu eigenen Entscheiden. Das Spital Wetzikon erhielt erst vor kurzem Leistungsaufträge in der Neonatologie oder für den Aufbau einer Stroke-Unit. Diesem Auftrag schlossen sich soeben auch St. Gallen und beiden Appenzell an.
Zweitens widerspricht das GZO-Spital der Einschätzung, dass fast alle Einwohner im Kanton Zürich nach einem Wegfall in Wetzikon innert 25 Minuten ein Spital mit Notfallstation erreichen könnten. Der Weg durch das Aatal sei ein Nadelöhr; an Werktagen müsse täglich mit Stau gerechnet werden.
Quelle: www.medinside.ch

06.02.2024

Auch das GZO Spital Wetzikon baut Stellen ab

Auch das GZO Spital Wetzikon steckt zwischen dem Hammer steigender Spitalkosten und dem Amboss der stabilen Spitaltarife. Das Fazit des Verwaltungsrats: In diesem Jahr müssen bei Sachkosten und beim Personal je 7 Prozent gesenkt werden, um die Werte aus dem Jahr 2021 wieder zu erlangen.
Deshalb überprüft die Spielleitung jetzt Ausgaben in der Verwaltung, bei laufenden Projekten und im Einkauf.
Damit verbunden sind aber auch Abbauten bei den Arbeitsplätzen. Alles in allem wird das GZO Spital rund 25 Angestellte entlassen, so die Ankündigung aus dem Zürcher Oberland. Dies, obwohl die Spielleitung den Personalbestand primär durch natürliche Fluktuation und den Abbau von Temporärpositionen senken will.
Längerfristig, so die Hoffnung, sollen auch Einsparungen möglich werden, sobald der Neubau bezugsbereit ist und die Gebäudestrukturen besser genutzt werden können.
Nicht bedroht ist das bekannte, 2022 eingeführte Drei-Schicht-Modell im Pflegebereich. Dieser Test wird bis mindestens Ende 2024 weitergeführt.
«Wir agieren und haben einen realistischen Plan, um dieses Jahr eine stabile finanzielle Situation zu erreichen», erklärt Matthias P. Spielmann, der CEO des GZO Spital Wetzikon. Als Ziel hat sich das Management die – allgemein bekannte – Ebitda-Marge von 10 bis 12 Prozent gesetzt. Diese gilt als «Benchmark», welche ein wirtschaftlich gesundes Spital erwirtschaften sollte.
Quelle: www.medinside.ch

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