Griesser AG - News

28.04.2023

Griesser Holding: Der Pandemie-Schub lässt merklich nach

Die geopolitischen Spannungen und die daraus folgenden Lieferengpässe und Rezessionsängste machen 2022 weniger erfolgreich, als es zu Jahresbeginn den Anschein hatte.
Das vergangene Jahr war für Griesser ein Jubeljahr. Die im thurgauischen Aadorf beheimatete Gruppe beging ihren 140. Geburtstag. Finanziell lief es für den Hersteller von Sonnenschutzprodukten nicht mehr so rund wie in den vergangenen Jahren. In der Pandemiejahren hatten die Konsumenten viel investiert, um die eigenen vier Wände aufzuwerten. Und auch im Jahr 2021 hielt diese Boom-Stimmung trotz eines verheerenden Hackerangiffs an, der das Unternehmen für einige Tage lahmlegte.
Zu Beginn des Jahres 2022 schien alles parat für ein weiteres Erfolgsjahr. Die Auftragsbücher waren gut gefüllt. Doch die Folgen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine, die Verteuerung der Energie, Lieferengpässe und aufkeimende Rezessionsängste belasteten das Geschäft. Die Gruppe hat die betrieblichen Erträge im vergangenen Jahr aber trotzdem um 2,1 Mio. auf 372, 2 Mio. CHF steigern können – und dies trotz der negativen Währungseinflüsse. Insbesondere der Euro hat sich im Vergleich zum Franken abgewertet. Das währungsbereinigte organische Wachstum hätte gemäss Medienmitteilung 14,4 Mio. CHF betragen, was einem Wachstum von 4,4% entspricht. Im Geschäftsjahr 2021 expandierten die vergleichbaren Einnahmen um 9,2%.
Der Norden leidet mehr
Im Resultat der Griesser Gruppe wird die 76,5%-Beteiligung der deutschen Weinor konsolidiert. Dieser Geschäftsbereich ist auf den Sonnen- und Wetterschutz auf Terrassen spezialisiert und produziert dafür Pergola-Markisen, Terrassendächer und zahlreiches Zubehör. Weinor konzentriert sich vermehr auf die Absatzmärkte in Nordeuropa. Diese sind von den politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten stärker in Mitleidenschaft gezogen worden – insbesondere von der Energieknappheit. Die Nachfrage nach den Produkten ist deutlich zurückgegangen.
In Südeuropa entwickelte sich der Geschäftsgang für Griesser wegen eines Subventionsprogrammes des italienischen Staates für Sonnenschutz nach Angaben des Unternehmens «sehr positiv». Die Engpässe an den Beschaffungsmärkten trafen Griesser teilweise direkt, schmerzhafter waren aber die Terminverschiebungen auf den Baustellen. Trotzdem verzeichnete Griesser insgesamt eine steigende Nachfrage. Diese fiel mit der Inbetriebnahme der neuen Produktionsanlage in Aadorf zusammen, was zu leicht höheren Durchlaufzeiten führte. Bis zum Jahresende wurden jedoch zahlreiche Optimierungspotenziale im Produktionsbereich umgesetzt, was gemäss Unternehmensmitteilung «eine gute Ausgangslage für das Geschäftsjahr 2023 bietet».
Quelle: www.schweizeraktien.net

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